Der 340 PS starke Toyota GR Supra 3.0 im Test! – autofilou (2024)

Toyota GR Supra 3.0: Sexy Zweisitzer!

Einige prangern Toyota beim GR Supra für die Kooperation mit BMW an. Doch ganz ehrlich, der Grund liegt mir fern. Meiner Meinung nach ist BMW doch nach Porsche sicherlich die zweitbeste Wahl für eine Sportwagenkooperation. Zumal im Falle des GR Supra und seinem bayerischen Zwilling Z4 die Entscheidung vielfach über die Bauart getroffen wird. Während es den GR Supra nämlich nur als Coupé gibt, rollt der Z4 ausschließlich als Stoffdach-Roadster daher. Wer glaubt, dass sich die beiden zusätzlich auch beim Preis unterscheiden, der irrt. Sie kosten gleich motorisiert, im Einstieg auch ungefähr gleich viel – knapp 72.000 Euro. Selbst ähnlich voll ausgestattet nehmen sich die beiden mit je rund 75.000 Euro nicht viel. Kein Wunder also, dass ich den GR Supra bisher nie live auf der Straße zu Gesicht bekommen habe. Hier könnte Toyota dasselbe Problem ereilen, wie Nissan beim GT-R oder Alfa Romeo beim 4C: Die Zielgruppe die viel Geld für einen Sportwagen von Toyota, Nissan oder Alfa Romeo ausgibt ist gering, die Bedenken leider größer, BMW hin oder her. Doch das könnte sich mit diesem Frühjahr ändern, wenn Toyota den GR Supra 2.0 mit 258 PS starkem Vierzylinder-Turbobenziner – ebenfalls aus dem Hause BMW – nachschiebt. Damit fällt der Einstiegspreis auf 55.900 Euro.

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43 € für das Motorhauben-Logo des Toyota GR Supra 3.0

Ich hingegen freue mich über den mittlerweile seit einem Jahr in den Diensten des Pressefuhrparks stehenden Dreiliter-Supra. An dem neben den Felgen, nur das Logo auf der Motorhaube gelitten hat. Es zeigt Risse unterm Klarlack. Weil dieses aber nur gesteckt ist, ist es schnell gewechselt und mit 43 Euro (inkl. MwSt.) auch verschmerzbar günstig.


Einiges aushalten mussten auch die Reifen selbst. Vor allem die der Hinterachse. Kein Wunder, denn ausschließlich darüber werden die 340 PS und 500 Nm maximales Drehmoment auf den Asphalt geleitet. Für die Gangwahl ist die – im Hause BMW – altbekannte und bewehrte Achtgang-Wandlerautomatik von ZF zuständig. Und die zeigt im 3-Liter-Supra was sie kann. Im Alltag geht sie mit einer Gelassenheit an den Start, die ihresgleichen sucht. Schaltet stets sauber rauf und runter und ist zu jeder Zeit im idealen Gang.

So kommts auch, dass ich den GR Supra mit errechneten 7,5 Liter ROZ 95 auf 100 Kilometer bewegt habe. Das macht ihn, trotz seines überschaubaren Tankvolumens von 52 Litern, zu einem Langstreckenläufer. Wer ihn nicht tritt, sondern mehr gemütlich vor sich hin cruist, der kommt leicht 650 Kilometer weit.

So fährt sich der Toyota GR Supra 3.0

Den Verbrauch auf über 10 Liter auf 100 Kilometer anzuheben, ist dennoch ein Leichtes: Sportmodus aktivieren, DSC mitsamt VSC deaktivieren, und ab geht die Party. Du sitzt weit hinten, lenkst ewig weit vorn ein, trittst aufs Gas, das Heck kommt und dein Arsch geht auf Grundeis. Dabei ist doch alles wunderbar kontrollierbar. Du fühlst Dich wie ein Driftchampion. Bis Du die Bewegtbilder von außen siehst und denkst: „Wo ist der Drift hin??“. Die Sitzposition täuscht, alles wirkt krasser. Dann lieber doch die Beschleunigung abchecken, statt die Reifen glatt wetzen.

In rasanten 4,3 Sekunden soll der Toyota GR Supra 3.0 dank Launch-Control auf Tempo 100 schnellen. Zum Vergleich: Der 344 PS starke Nissan 370Z NISMO braucht hierfür noch 5,2 Sekunden. Ein Wert den mittlerweile der GR Supra 2.0 erreicht. Meine Reifen waren aber hinüber, was sich direkt in der Zeit widerspiegelte. Kein Wert unter fünf Sekunden war mir vergönnt.

BRAVO, BRAVO

Der Reinsechszylinder klingt kraftvoll, im Sportmodus sprotzelt und rotzt er aus den beiden echten (!) Endrohren. So gehört das. Bravo! Bravo auch für die Bedienung innen. Die ist zwar 1-zu-1 von BMW übernommen, wie schon der zwischen den Sitzen platzierte Dreh-Drück-Steller verrät. Doch Bedienung, Übersichtlichkeit und Haptik stimmen. Auch die Sitzposition. Und was mich ganz besonders freut: Der Abstandsregelautomat ist abschaltbar. Danke Toyota, dass ihr diese Funktion von BMW übernommen habt. Somit lässt sich der GR Supra mit Tempomat allein fahren. Ein leidiges Thema habe ich dann doch entdeckt: Beim Kofferraum. Nicht dessen Größe, die ist beachtlich (290 l), sondern dass er nur vom Innenraum oder via Schlüssel zu öffnen ist, nicht aber direkt am Heck des Fahrzeugs.

Fazit

Wem ein Golf GTI zu wenig und ein BMW M4 oder Mercedes-AMG C 63 zu heftig, ein Porsche Cayman S zu teuer ist, der ist hier goldrichtig. Das bei Magna Steyr in Graz gefertigte Zweisitzer-Coupé Toyota GR Supra 3.0 ist für mich wie ein Nobelpreisträger, der nebenbei modelt und gerne Sport treibt. Die Technik und das Handling sind ausgefeilt, darüber das fesche Kleid und ordentlich Dampf unter der Haube. Davon gibt’s übrigens demnächst mehr, nämlich 387 PS – im ersten Facelift.

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Author: Carlyn Walter

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